Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 29. Oktober 2019

Zentralbank senkt Inflations-Jahresprognose. Wie die Zeitung „Cinco Días“ berichtet, hat die Zentralbank in ihrem September-Bericht die Voraussage für die Inflation in diesem Jahr von 3,7 auf 3,2 Prozent gesenkt. Der Bericht nennt zwei Ursachen für eine Inflation, die niedriger sein wird als ursprünglich erwartet: den geringen Konsum in der Bevölkerung und den niedrigen Leitzins. Ursprünglich war die Zentralbank von 4 Prozent Inflation für dieses Jahr ausgegangen. Entgegen den Erwartungen hätten die Zentralbanken in der gesamten Region aber ihren Leitzins nicht erhöht, sondern gesenkt, heißt es in dem Bericht. (5 Días)

 

Staatspräsident Mario Abdo Benítez hat dem neugewählten Präsidenten von Argentinien zum Sieg gratuliert. Wie die staatliche Nachrichtenagentur, IP-Paraguay, schreibt, sandte Marito ein Gratulationsschreiben an Alberto Fenández. Dem neuen Kollegen wünschte er Erfolg im Umgang mit den bevorstehenden Herausforderungen. Er lobte zudem den Ablauf der Wahlen am vergangenen Sonntag in dem Nachbarland. Das argentinische Volk habe wieder mal gezeigt, wie demokratische Wahlen aussehen können, so Abdo Benítez. Der neugewählte Präsident Fernández übernimmt in Argentinien am kommenden 10. Dezember die Amtsgeschäfte. (IP-Paraguay)

Proteste der Bauernvereinigung FNC mit geringer Beteiligung. Wie die Zeitungen ABC Color und Hoy berichteten, sind die Bauernproteste gestern weitgehend friedlich verlaufen. Auf einigen Fernstraßen gab es zwei Straßensperren von jeweils 15 Minuten. Die Bauern protestieren dagegen, dass die Regierung besetzte Grundstücke räumen lässt und Straßensperren auflöst. Die Bauernführer erklärten, sie würden die Maßnahmen über fünf Tage fortsetzen. Wenn die Regierung nicht reagiere, werde man die Proteste verschärfen. (ABC Color, Hoy)

Bewohner von Pozo Hondo sind besorgt über neue Sediment-Ablagerungen oberhalb der Brücke. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, sind im Pilcomayo, vor der Brücke bei Pozo Hondo, zwei große Sandbänke aufgetaucht. Der Fluss fließt in zwei großen Schleifen um die Ablagerungen herum. Anwohner befürchten, dass die Sandbänke bei Hochwasser eine Barriere bilden, die dazu führt, dass der Fluss wieder über die Ufer tritt. Sie schlagen vor, quer durch die Sandbänke Gräben zu baggern. Im Winter war bei Pozo Hondo der Schutzdeich um die Ortschaft verstärkt worden. Außerdem wurde das Flussbett gereinigt und Ablagerungen von Holz und Gestrüpp unter der Brücke entfernt. Die Arbeiten wurden von der Pilcomayo-Kommission, den angeheuerten Unternehmen, und der Departamentsregierung von Boquerón gemacht. (ABC Color)

Landbesetzungen mit Unterstützung von Senatoren. Gegenüber dem Nachrichtenportal Hoy äußerte sich der Bürgermeister der Ortschaft Mariscal López in Caaguazú zu einer versuchten Landbesetzung am Wochenende. Seinen Angaben zufolge haben etwa 500 Personen versucht, ein Grundstück der Firma „Entre Ríos“ zu besetzen. Der Bürgermeister Néstor Martínez erklärte, die Senatoren Paraguayo Cubas und Salyn Buzarquis seien unter dem Vorwand, die Angelegenheit untersuchen zu wollen, mit von der Partie gewesen. Laut Martínez wurde die Gruppe der Landbesetzer per WhatsApp zu der Aktion eingeladen. (www.hoy.com.py)

Polizei nimmt Kollegen fest, die mit Drogenbossen kooperiert haben. In einer zweiten Phase der sogenannten „Operación North” wurden gestern 21 Polizisten festgenommen. Sie sollen den brasilianischen Drogenhändler Levi Adriani Felicio unterstützt haben, wie IP-Paraguay heute berichtet. Adriani Felicio war vor 2 Wochen festgenommen und in das Nachbarland abgeschoben worden. Im Rahmen der „Operación North” gehen die Antidrogenbehörde Senad und die Staatsanwaltschaft gegen Helfer im Drogengeschäft in den Reihen der Polizei vor. Die Festnahmen fanden in mehreren Teilen des Landes zeitgleich statt. Davor hatte ein Büchlein Aufschluss über Schmiergeldzahlungen von Drogenhändlern an Polizisten gegeben. Das Büchlein mit detaillierten Aufzeichnungen war der Staatsanwaltschaft in die Hände gelangt. Die dort festgehaltenen Daten belasten Beamte der Polizei, Interpol und der Nationalen Antidrogenbehörde Senad. Ihnen sollen Summen zwischen 300 und 1.000 US-Dollar gezahlt worden sein, um Drogenhändler zu schützen. Kommissariaten, die kooperierten, wurde demnach 500 tausend bis eine Million Dollar Schmiergeld gezahlt. (Paraguay.com, IP-Paraguay)

Gestern ist ein weiteres Mitglied einer Bande festgenommen worden, die den Staat um mehr als 50 Milliarden Guaraníes betrogen haben soll. Darüber berichtet ABC Color. Die Gruppe hatte vor einigen Jahren Scheinfirmen gegründet. Mit einem Komplizen aus der Steuerbehörde hatten sie für die Unternehmen große Steuerguthaben geschaffen, ohne dass die Firmen nennenswerte Umsätze hatten. Da man Steuerguthaben in Paraguay nicht ohne weiteres in bar kassieren kann, hatten sie diese Guthaben an andere, legal arbeitende Firmen verkauft. Der Betrug war bereits im Jahr 2014 aufgeflogen. Gestern wurde einer der Drahtzieher in Asunción verhaftet. (ABC Color)

Paraguays Jugendmannschaft startet mit einem Unentschieden in die U-17 Fußballweltmeisterschaft. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, findet derzeit die U-17-Fußballweltmeisterschaft in Brasilien statt. Das erste Spiel der paraguayischen Mannschaft gegen Mexiko endete mit einem 0 zu 0 Unentschieden. Die mexikanische Mannschaft spielte zuletzt in Unterzahl, nachdem einer ihrer Spieler die rote Karte sah. Am Donnerstag spielt Paraguay gegen die Salomon-Inseln und am Sonntag gegen Italien. Es ist die fünfte Beteiligung von Paraguay an einer U-17-Weltmeisterschaft. Der größte Erfolg war bisher das Erreichen der Viertelfinalrunde 1999 in Neuseeland. (ABC Color)

Das Ministerium für soziale Entwicklung hat mehr als 800 Millionen Guaraníes an Indianerfamilien im Chaco verteilt. Wie das Nachrichtenportal der Regierung, IP Paraguay, berichtet, wurde das Geld an 273 Familien in Presidente Hayes und Boquerón ausgezahlt. Die Finanzhilfe, die unter dem Programm „Tenonderã“ läuft, soll den Familien Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Entwicklung bieten. Vorgesehen ist neben einer Finanzhilfe auch die Schulung im wirtschaftlichen und persönlichen Bereich. (IP Paraguay, Plataformacelac.org)

Am Itaipú-Stausee soll in Infrastruktur für den Fährverkehr investiert werden. Darüber berichtet die Zeitung „Cinco Días“. Bei Puerto Indio, etwa 70 Kilometer nördlich der Freundschaftsbrücke, werden wöchentlich hunderte Lastkraftwagen mit der Fähre über den Itaipú-Stausee nach Brasilien gebracht. Auf der Hinfahrt sind die LKWs mit Sojabohnen beladen, bei der Rückfahrt bringen sie häufig Pflanzenschutzmittel oder andere Produktionsmittel für die Landwirtschaft mit. Seit den 90ziger Jahren fordern die Anwohner eine Modernisierung der Infrastruktur, um die Verladung der Lastkraftwagen schneller und einfacher machen zu können. Das Ministerium für Öffentliche Bauten und Kommunikation hat jetzt die Studien durchgeführt und eine Ausschreibung gestartet. Vorgesehen ist die Asphaltierung der Zufahrtsstraße zum Hafen, der Bau von Büros für die Zoll-, Migrations- und Hafenbehörde, und der Bau einer neuen Anlegestelle für die Fähre. Die Kosten für das Infrastruktur-Projekt werden sich auf etwa 70 Millionen US-Dollar belaufen. (5 Días)