Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 3. April 2020

6 Personen in Paraguay haben sich bereits von Covid-19 erholt. So heißt es in Paraguay.com unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Dabei handelt es sich um Personen die gesund sind und keinen mehr anstecken können. Gestern waren 116 Proben getestet worden. Davon ergaben 15 Tests positiv. 14 Personen in Verbindung zu vorherigen Fällen und eine Person ohne Verbindung zu anderen Fällen. Im Krankenhaus liegen 5 der Infizierten, 2 davon auf Intensivstation, alle anderen befindet sich isoliert in ihrem Heimen und werden von der Gesundheitsüberwachungsbehörde begleitet. (IP Paraguay) 

Rund 1 tausend Paraguayer wollen nach Paraguay zurückkehren. Sie warten im Ausland auf eine Einreiseerlaubnis; – zahlreiche harren auf Flughäfen aus. Darüber sprach der Beauftragte für Auslandsangelegenheiten im Nationalen Sicherheitsrat, Federico González in einem Interview mit Radio Monumental. Die erwähnten 1tausend Landsleute haben sich bei den diplomatischen Vertretungen Paraguays im Ausland gemeldet, mit dem Wunsch, nach Hause zurückzukehren. Weil die paraguayischen Landesgrenzen für Personen geschlossen sind, verharren manche auf Flughäfen, weil sie nicht weiterreisen können. Paraguayer, die in Grenzregionen warten, befänden sich nicht in Quarantäne. Deshalb müssten sie unbedingt in Isolation gehalten werden, sobald sie ins Land kommen würden, betonte González.

Trotzdem wurden in der letzten Nacht 65 Paraguayer aus Brasilien ins Land gelassen. Sie kamen in zwei Bussen, wie ein ABC Color Reporter beobachtete. In einer Pressekonferenz heute früh sagte der Auslandsbeauftragte, aus humanitären Gründen mache man eine Ausnahme. In der Gruppe befinden sich 5 Kinder und ältere Personen, die eine medizinische Behandlung brauchen. Auch im Zuge der Ausnahmeregelung kamen 47 Paraguayer heute früh mit einer uruguayischen Militärmaschine aus Uruguay. Alle Heimkehrer werden in Quarantäne genommen, betonte González erneut. (Hoy, ABC Color)

Strassenpolizei wird für Kontrollen in der Osterwoche 500 zusätzliche Polizisten auf die Fernstraßen schicken. Das kündigte die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay heute an. Die verschärften Kontrollen werden am Sonntag, den 5. April beginnen. Die zusätzlichen Polizisten sollen die schon bestehenden Patrouillen unterstützen, die sich bereits für die Einhaltung der Quarantäne-Vorschriften einsetzen. Gestern begann man bei den Polizeistellen mit der Einteilung des Personals und der Einsatzfahrzeuge. Zur Verfügung stehen 94 Streifenwagen, 44 Motorräder, 4 LKWs und 3 Busse, die in Koordination mit der Nationalpolizei und der Staatsanwaltschaft zum Einsatz kommen werden. Die nationale Transportbehörde Dinatran hat für die Osterwoche ab Sonntag alle Personentransporte auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken verboten. (IP-Paraguay)

Sind zwei Senatorinnen dafür verantwortlich, dass Covid-19 in den Kongress gekommen ist? Mit der Frage beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft, nachdem gestern ein Fall aus der Senatorenkammer bekanntgeworden war. Laut ersten Ermittlungen hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft, ins Visier genommen werden die Senatorin Eugenia Bajac und die Abgeordnete Del Pilar Medina. Beide waren unmittelbar vor der Verkündung der Ausgansbeschränkungen nach Perú gereist. Ob sie sich bei ihrer Rückkehr Mitte März an die sanitären Quarantäne Vorschriften gehalten haben, oder nicht, – das wird jetzt untersucht. Wie es heißt, stehen die beiden Damen für die fragliche Zeit auf den Anwesenheitslisten bei Sitzungen im Kongress; tatsächlich waren sie aber nicht anwesend. Die Senatorin Bajac erklärte in einem Kommuniqué, sie sei am 16. März um 6 Uhr morgens nach Paraguay zurückgekehrt, und habe sich in Quarantäne begeben, wie vorgeschrieben. (ABC Color)

Auch Paraguayer im Ausland bekommen Lebensmittelpakete. Wie IP Paraguay berichtet, helfen die paraguayischen Konsulate in mehreren Ländern den Paraguayern, die arbeitslos geworden sind, indem ihnen Lebensmittel und Hygieneartikel geliefert werden. Allein in Spanien wurden 60 paraguayische Familien beliefert. (IP Paraguay)

Innenminister kündigt neues Dekret mit strengeren Ausgangsregeln an. Wie Paraguay.com berichtet, hatte Euclides Acevedo gestern gegenüber Reportern bedauert, dass die Ausgangseinschränkung und Quarantäne-Maßnahmen nicht respektiert würden. Nun sollen die Ausnahmen für die Ausgangssperre zu einem großen Teil wegfallen. Allein am gestrigen Donnerstag seien 50 Fahrzeuge beschlagnahmt und mehr als 1.000 Menschen wegen Quarantäne-Bruchs angeklagt worden. Wann genau das neue Dekret zu erwarten ist, war bis Redaktionsschluss noch unbekannt. (Paraguay.com)

Itaipú-Gewerkschaftler nach Drohungen angeklagt. Wie Paraguay.com meldet, sind 5 Gewerkschaftsführer vom Staat wegen mutmaßlicher Störung von öffentlichen Dienstleistungen und Nötigung angeklagt. Hintergrund ist ein Schreiben an den Itaipú-Direktor Ernst Bergen, in dem die vom Präsidenten angekündigten Gehaltsobergrenze von 37 Millionen Guaraníes für 3 Monate abgelehnt wurde. Zudem wurde darin gedroht, das Wasserkraftwerk lahmzulegen, sollte ihr Gehalt angetastet werden. Das Schreiben hat Bergen in physischer Form nie erreicht, kursierte jedoch in sozialen Medien. Präsident Mario Abdo Benítez hatte die Gewerkschaftler in seiner Rede vor einigen Tagen scharf kritisiert: Damit hätten sie das schon durch die Corona-Krise gebeutelte paraguayische Volk bedroht, sagte Marito. Wer seine Anweisungen missachte, mache sich den Staatspräsidenten zum Feind, warnte er. (Paraguay.com/Archiv ZP-30)

Munizipalität von Filadelfia verbietet Einreisen in die Stadt. Wie Última Hora schreibt, darf ohne ein entsprechendes Begründungsschreiben, bis zum 12. April niemand in die Stadt einreisen. Vor fast 2 Wochen war demnach der Verkehr von Lang- und Mittelstreckenbussen von und nach Filadelfia eingestellt worden. (IP Paraguay/Facebook Municipalidad Filadelfia)

Auch bei der UNA kann nun auf Corona-Virus getestet werden. Wie IP Paraguay meldet, werden dort seit Mittwoch auch von Verdachtsfällen entnommene Proben auf das Virus getestet. So können pro Tag mehr Tests durchgeführt werden. Wie der Direktor des Medizinforschungsinstitut der Universität, Mario Martínez sagte, wurden dort die dazu nötigen Geräte eingerichtet, es stehen die entsprechenden Reagenzien zur Verfügung und die Standards für Biosicherheit sind gegeben, damit die Forscher unter minimalem Risiko die Proben testen können. (IP Paraguay)

In Ybycuí versperren Bewohner für Besucher die Ortseinfahrt. Die Bürgermeisterin des Städtchens in Paraguarí, Maria Del Carmen Benítez, hatte gestern angekündigt, dass ab heute in den frühen Morgenstunden kein Fahrzeug mehr in die Stadt gelassen wird. Es würden keine Ausreden gelten, wie ABC Color Frau Del Carmen zitierte. Eine Barriere aus Menschen verhindert auf der Zufahrtsstraße, dass Autos in das Städtchen in Paraguarí kommen. Zu der Maßnahme habe man greifen müssen, weil die Verkehrsteilnehmer sich nicht bewusst sind, wie gefährlich das Corona-Virus ist, erklärte die Bürgermeisterin. Sie verwies darauf, dass es weder in Ybycuí noch im gesamten Departament Paraguarí ein Beatmungsgerät gibt, für den Fall, dass Infizierte eines brauchen sollten. Lieber werde sie wegen der Sperrung einer öffentlichen Straße verhaftet, als dass das Virus in die Stadt käme und sie für die Bewohner Särge kaufen müsse, so die Bürgermeisterin. (ABC Color)

Dürre setzt den Yguazú-Fällen zu. Wie Última Hora berichtet, fällt an den 2 größten Wasserfällen nur noch ganz wenig Wasser in den Abgrund. Das sind der „Garganta del Diablo“ und „San Martín“. In dem Yguazú-Fluss fließen üblicherweise 1.500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde – aktuell sind es lediglich 280 Kubikmeter pro Sekunde. Wie der Parkintendant Sergio Acosta schildert, ist lediglich an den 2 größten Fällen etwas Wasser zu sehen, der Rest ist demnach so gut wie trocken. Die Dürre in der Mitte und im Osten Brasiliens sei die Hauptursache, so Acosta. Das sei ein zyklisches Phänomen. Einen solch niedrigen Pegel habe es jedoch seit 2006 nicht mehr gegeben. (Última Hora)

Asuncioner Munizipalität will Ausgaben um 4 Milliarden Guaraníes kürzen. Wie Última Hora schreibt, werden die Kürzungen ab dem ersten April für 3 Monate eingeführt. Darunter kommt eine 20-prozentige Reduzierung der zusätzlichen Profite des Bürgermeisters der General- und Exekutivdirektoren. Weiteren Beamten werden 10 Prozent von ihren zusätzlichen Einkommen abgezogen. Mit diesen und weiteren Kürzungen sollen mehr 4 Milliarden Guaraníes eingespart werden, wie Bürgermeister Óscar „Nenecho“ Rodríguez sagte. Zudem können Stadtbewohner Steuerschulden bis Ende April ohne Geldbußen oder Aufschläge bezahlen. (Última Hora)