Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 30. März 2020

Politiker geben einen Teil ihrer Gehälter ab. Der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Pedro Alliana gab laut ABC Color am Samstag bekannt, ein Dekret unterzeichnet zu haben, dass es der Exekutive erlaubt, den Abgeordneten 3 Monate lang 20 Prozent ihrer Gehälter abzuziehen und dem Gesundheitssektor zukommen zu lassen. Auch von Senatoren waren bereits zahlreiche verschiedene Vorschläge zu vorübergehenden Gehaltskürzungen eingegangen. Hochrangige Leitungspersonen und Berater des doppelstaatlichen Wasserkraftwerks Itaipú gaben bekannt, zwischen 20 Prozent und der Gesamtheit ihrer Gehälter für den Gesundheitssektor zu spenden, solange der Notstand anhält. Die Exekutive des Kraftwerkes Yacyretá entschied sich dafür, ihre vollen Basis-Gehälter während dieser Zeit zu spenden.
Unterdessen wird von einem mittlerweile erheblichen Teil der Landesbevölkerung eine langfristigere Lösung gefordert. Mit täglichen Demonstrationen fordern die Menschen eine Kürzung der Sonderprivilegien für Politiker, wie etwa Gutscheine für Brennstoff und Imbissspeisen, sowie private Krankenversicherungen und üppige Gehälter. Unter der Anleitung der Abgeordneten Kattya González demonstrieren die Menschen jeden Abend um 20 Uhr indem alle in ihrer eigenen Wohnung Lärm machen, mit Kochtöpfen, Hupen, Pfiffen und Feuerwerk. Es solle langfristige Lösungen und nicht lediglich ein Trinkgeld geboten werden, heißt es. (ABC Color/IP Paraguay/Última Hora)

Grenzverkäufer haben eine Militärstation bei Itá Enramada angegriffen. Wie ABC Color berichtet, hatte eine Gruppe der informellen Verkäufer ein Militärfahrzeug mit Schleudern angegriffen. Ein Beamter wurde verletzt. Zudem wurden vor den Toren der Militärstation einige Reifen angezündet. Die Militärs reagierten darauf mit Gummigeschossen. Unklar ist, welches Ereignis auf das andere folgte. Anschließend wurden die Angreifer von der Polizei verfolgt. Einige der Unbekannten legten Stacheldraht auf die Straßen, um die Beamten aufzuhalten. Ob wer festgenommen wurde, wird in dem Zeitungsbericht nicht genannt. Es wird angenommen, dass die strikteren Kontrollen die Grenzhändler zu den Angriffen motiviert haben. Es handelt sich dabei um sogenannte „paseros“, die Ware aus dem Ausland in angeblich kleinen Mengen zu Fuß illegal über die Grenze bringen um sie hierzulande zu verkaufen. Dabei handelt es sich häufig um Speiseöl, Spülmittel und Wäscheseife, sowie Yerba Mate aus Argentinien. Sie verkaufen ihre Ware üblicherweise an vielbefahrenen Straßen. (ABC Color)

Bauern spenden 500 Kilogramm Mandioka für arme Familien. Wie Última Hora berichtet, bemüht sich eine Gruppe Menschen aus Santa Rosa de Lima im Departament Misiones darum, dass ihre Nachbarn genug zu Essen bekommen. Von Landwirten aus der Umgebung haben sie Spenden von Mandioka, Bohnen und Mais gesammelt, um sie an Bedürftige weiterzugeben. Zusätzlich wurde von weiteren Stadtbewohnern weitere haltbare Lebensmittel gespendet, damit Lebensmittelpakete vorbereitet und die Spenden in der Form verteilt werden konnten. Die Bewohner de Gegend haben sich so organisiert, dass je ein Mitglied jeder Familie ein Lebensmittelpaket abholt, damit sich Menschenansammlung bildet. Die Ortsbewohner würden sich gewissenhaft daran halten, hieß es. (Última Hora)

Die Polizei verstärkt Sicherheitsmaßnahmen im Bereich Mercado Cuatro. Um Plündereien zu verhindern, wie Kommissar Arnaldo Irala gegenüber Paraguay.com erklärte. Ein größeres Aufgebot von Uniformierten steht nun auf den umliegenden Straßen, um verdächtige Personen abzufangen, die in der Zone des Marktes, Überfälle planen. Es gäbe keine offiziellen Informationen darüber, dass es derartige Pläne gibt, aber man wolle vorbereitet sein, sagte Kommissar Irala den Reportern. (Paraguay.com)

In Concepción hat die Polizei einen Minibus mit 15 Passagieren angehalten und aus dem Verkehr gezogen. Der Bus vom Unternehmen „San Juan del Norte“ war gestern Abend von Asunción gekommen, als er 10 Kilometer vor Horqueta in die Polizeikontrolle geriet, wie ABC Color berichtet. Am Ort fanden sich gleich darauf Vertreter des Gesundheitswesens und der Stadtverwaltung ein. Der Bürgermeister Jorge Urbieta sagte den Reportern, die Passagiere würden in dem Bus übernachten. Heute werde man sehen, wo in Concepción man die Personen in Quarantäne behalten kann. (ABC Color)

85 Prozent der Hotels sind geschlossen. Wie ABC Color schreibt, geht es dabei um die Mitglieder des paraguayischen Hotelindustrieverbands. Der Rest beherbergt nur eine begrenzte Zahl an Hotelgästen, die eingecheckt hatten, bevor die Quarantäne ausgerufen worden war. Die Verbandsvorsitzende, Cecilia Cartes, sagte gegenüber Zeitungsreportern, ihre Verluste beliefen sich auf 100 Prozent. Sie bräuchten finanzielle Mithilfen für Gehälter. Sie würden für ihren Sektor keine realen Lösungen sehen, so Cartes. Bei vielen Hotels droht ihren Angaben zufolge eine definitive Schließung, wenn keine schnelle Erholung für den Sektor in Aussicht steht. Cartes fordert eine Flexibilisierung der Arbeitsverträge, damit Arbeitszeiten und Gehaltszahlungen verändert werden können und die Angestellten weiterhin zumindest ein Bisschen verdienen können. Ansonsten würden die Unternehmer mehr Angestellte entlassen müssen, so Cartes. Im Tourismussektor sind etwa 20.000 Menschen tätig. (ABC Color)

Inmitten der Corona-Krise sind über 100 neue Unternehmen in das Arbeitgeber-Register eingeschrieben worden. Darüber informiert IP Paraguay. Die insgesamt 110 neuen Unternehmer oder Vorsteher von Gesellschaften und Organisationen nutzten dazu in der 2. Märzhälfte den Weg über das Internet, wo sie die notwendigen Formulare ausfüllten und abschickten. Laut Gesetz müssen sich alle Arbeitgeber in das entsprechende Register beim Ministerium eintragen, – und das in einem Zeitraum von maximal 60 Tagen seit dem Zeitpunkt, wo sie Personen einstellen. Die bürokratischen Schritte müssen derzeit wegen der Ausnahmeregelungen online gemacht werden. (IP-Paraguay)

Online-Verkäufe bei Supermärkten und Apotheken verdreifacht. Davon berichtet die Tageszeitung ABC Color und beruft sich dabei auf Daten der paraguayischen Kammer für elektronischen Handel, Capace. Das stelle eine Herausforderung für die Geschäfte dar, die online-Bestellungen anbieten. Von dem Handelsdirektor der Firma Retail S.A., zu der die Supermarktketten Stock und Superseis gehören, Christian Cieplik, hieß es, wo üblicherweise 80 Bestellungen pro Tag online gemacht wurden, waren es nun 300 pro Tag. Das führe nun zu einer Verzögerung in den Lieferungen der Bestellungen, so Cieplik. Es habe aber auch dazu geführt, dass mehr Personal angestellt und trainiert, und in Infrastruktur und Fahrzeuge investiert wurde. (ABC Color)

Seniorin steigt auf die Technik um und unterrichtet online weiter. Die 77-jährige Emilia Gómez unterrichtet bereits seit 50 Jahren, wie Paraguay.com berichtet. In der Quarantäne-Zeit hat sie sich schlau gemacht und erlernt, wie man Video-Anrufe und –Sitzungen durchführt, um weiter unterrichteten zu können. Ihre Kollegen forderte sie auf, dasselbe zu tun und sich nicht davor zu scheuen, Neues zu lernen. (Paraguay.com)