Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 30. Oktober 2020

Senatoren beenden Debatte über umstrittenes Insolvenz-Gesetz. Im Oberhaus war man gestern zu einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommen, um das Thema zu behandeln. Von den Abgeordneten einstimmig abgelehnt, mussten die Senatoren nochmal beraten, aber es ging zügig, wie Paraguay.com kommentierte. Nach 15 Minuten stand der Entschluss fest, dass das Projekt zu den Akten gelegt wird. Damit kann es ein Jahr lang nicht mehr im Kongress behandelt werden.
Bei dem Projekt handelt es sich um einen Entwurf, der vorsieht, das aus dem Jahr 1969 stammende Konkursgesetz zu modernisieren. Er war von der Exekutive eingereicht worden, mit dem Ziel, das Geschäftsklima im Land zu verbessern. Der Text umfasst mehr als 300 Artikel. Unter anderem sah er vor, dass Gläubiger Insolvenz beantragen können, wenn ihre Schuldner mit den Zahlungen 70 Tage in Verzug geraten. Damit kann über das Vermögen des Schuldners ein Embargo verhängt werden. Die Senatoren hatten den Entwurf in erster Lesung angenommen. Die Abgeordneten waren sich darin einig gewesen, dass das Konkursgesetz zwar aktualisiert werden sollte, aber dass dieses aufgrund der pandemiebedingten Wirtschaftskrise kein günstiger Zeitpunkt dafür ist. (Paraguay.com/Archiv ZP-30)

 

Delegation des Projektes „Kolosse der Erde“ startet in den Chaco. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, ist gestern Abend in Mariano Roque Alonso eine 20köpfige Delegation in Richtung Campo Aceval, Chaco gestartet. Die Personen, die sich vor einigen Tagen einem Covid-19-Test unterziehen mussten, sollen im Chaco 6 Bäume ausmessen, die für die Endrunde der „Kolosse der Erde“ ausgewählt wurden. Es ist die 9. Ausgabe des Wettbewerbs, der von der Organisation „A todo pulmón“ durchgeführt wird. Für den Wettbewerb können Bäume eingeschrieben werden, die mindestens 20 Meter hoch sind oder einen Stammumfang von mindestens 3 Metern haben.
In diesem Jahr war eine Rekordzahl von 597 Bäumen aus allen Departamenten des Landes eingeschrieben worden. 17 der Bäume stehen in Ostparaguay, 6 im Chaco. Jorge Peña aus dem Vorstand der Organisation sagte, dass die Durchführung des Wettbewerbs wie Balsam für die Seele sei, nach so vielen schlechten Nachrichten aufgrund der Pandemie, der Trockenheit, von Bränden und einer Umweltkrise. Ihre Aufgabe sei es zu zeigen, dass Paraguay nach wie vor eine wunderschöne Natur habe, die man schützen müsse, so Peña (ABC Color, Archiv ZP-30)

Filadelfias Hauptstrassen werden ausgebessert. Einzelne Schlaglöcher, die in der Asphaltdecke auf Hindenburg und Trébol entstanden waren, werden jetzt gestopft, wie das Bürgermeisteramt bekanntgab. Die Ausbesserung besteht darin, die Löcher mit Asphaltmasse zu füllen. Das wird als „bacheo superficial aislado” bezeichnet. (Fb.: Muni. Filadelfia)

Das Gesundheitsministerium hat gestern 760 neue Covid-Fälle gemeldet. Darüber schreibt IP Paraguay. Mehr als 3.100 Proben waren auf das Coronavirus getestet worden. Das Ministerium meldete außerdem 14 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19 Erkrankung. 512 Menschen mit einer Erkrankung wurden gestern für gesund erklärt. (IP Paraguay/Twitter)

Klage gegen die Geschäftsführerin von Petropar. Wie ABC Color schreibt, wird Carla Páez und 4 weiteren Mitarbeitern der Alkohol-Fabrik der staatlichen Rohölgesellschaft vorgeworfen, den Fluss Tebicuary verseucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen die 5 Personen erhoben und aber alternative Strafen zur Gefängnishaft gefordert. Der Hauptermittler sagte, die Angeklagten seien die Hauptverantwortlichen dafür, dass Abwasser aus der Alkoholfabrik entsprechend behandelt werden, bevor sie in den Fluss geleitet werden. Das hätten sie dem Anschein nach nicht getan, sagte der Staatsanwalt für Umweltdelikte, Erico Ávalos. Am Mittwoch waren die Einrichtungen der Fabrik von der Staatsanwaltschaft durchsucht und mehrere Wasserproben aus dem Fluss genommen worden – und zwar weiter flussaufwärts sowie flussabwärts von der Fabrik. In der kommenden Woche werden die Angeklagten sowie Augenzeugen und Nachbarn der Fabrik zu ersten Anhörungen vorgeladen werden. Die Wasserverseuchung war offenbar geworden, als in der vorigen Woche 2 Tage nacheinander zahlreiche tote Fische an der Oberfläche getrieben waren. (ABC Color)

Ein Anführer des Rotela-Klans ist zu 27 Jahren Haft verurteilt worden. Darüber schreibt ABC Color. Das Urteil für den 37-jährigen Armando Javier Rotela Ayala war bereits im März gefällt worden, nun wurde es von einem Berufungsgericht bestätigt. Die Anklagepunkte lauten Besitz von und Handel mit Rauschmitteln und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Ermittler hatten beweisen können, dass Rotela eine Bande anführte, die in „Bañado Sur“ und anderen Stadtteilen Asuncións Drogen verkaufte. Für die Lieferung der Drogen an die Kunden hatte er mehrheitlich Minderjährige eingesetzt. Rotela wurde im Juni 2011 festgenommen. 2012 gelang es ihm, mit 8 weiteren Häftlingen, aus dem Gefängnis auszubrechen. Im November 2016 ging er der Polizei erneut ins Netz. Nun steht sein Urteil und seine Strafe fest, und zwar 19 Jahre Freiheitsentzug plus 8 weitere Jahre Gefängnis als Sicherheitsmaßnahme. (ABC Color)

Die AFD hat zum ersten Mal eine Frau als Leiterin. Wie aus der Wirtschaftszeitung Cinco Días hervorgeht, wurde María Fernanda Carrón gestern zur neuen Präsidentin der Entwicklungsfinanzierungsagentur AFD ernannt. Sie ersetzt José Maciel, der jetzt Teil des Verwaltungsrates der Agentur wird. Carrón ist somit die erste Frau, die den Leitungsposten der AFD einnimmt, zuvor war sie bereits die erste Frau als Mitglied des Verwaltungsrates. Als neuernannte Direktorin versicherte Carrón, dass sie weiterhin auf die Reaktivierung der Wirtschaft setzen und langfristige Kredite an Sektoren wie Wohnungsbau und die Unterstützung von Infrastrukturprojekten vergeben würden. (5días)

PNUD präsentiert in Paraguay erzielte Ergebnisse und die Ziele für 2024: Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen PNUD legte gestern einen Bericht über die in Paraguay von 2015 bis 2019 erzielten Ergebnisse vor. Paraguay hat ebenso wie die Mitgliedsländer der Vereinten Nationen eine gemeinsame Agenda mit 17 Zielen der nachhaltigen Entwicklung aufgestellt, die bis 2030 erreicht werden sollen. Darunter sind die Beendigung der Armut, der Naturschutz und die Verbesserung des Lebens der Menschen auf der ganzen Welt. Man erneuere und verdoppele das Engagement für eine nachhaltige, integrative und belastbare Entwicklung in Paraguay, sagte Silvia Morimoto, die amtierende Vertreterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen in Paraguay bei der Vorstellung des Berichts. Sie erwähnte, dass einige der Arbeitsschwerpunkte in Paraguay eine gerechte und nachhaltige Landnutzung, eine angemessene Bewirtschaftung der städtischen Abfälle, ein nachhaltiger Verkehr und eine grüne Infrastruktur seien. (Última Hora)

Tourismusplattform verkauft im September mehr als 2.300 Übernachtungen für den Inlandstourismus: StayPy ist eine Onlineplattform, die das Angebot an Unterkünften, Erlebnissen und Touren in Paraguay bündelt. Sie arbeitet seit 2016 als erste paraguayische Tourismusplattform mit Reservierungen in Echtzeit und ist heute das Hauptinformationszentrum mit einem großen Potenzial für kommerzielles Wachstum. Allein im September verzeichnete die Plattform 33 Tausend Besuche. André Gayol, der Mitbegründer von StayPy, erklärte den exponentiellen Anstieg der Besuche und Verkäufe mit dem Argument, es bestehe der Wunsch, das eigene Land besser kennenlernen zu wollen. (5 Días)