Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 30. September 2017

Asunción: Die Polizei hat einen haitianischen Staatsbürger bei einem versuchten Betrug mit gefärbten US-Dollarscheinen festgenommen. Darüber berichtet die Zeitung La Nación. Wie es in dem Bericht heißt, hätten sich Personen mit dem brasilianischen Unternehmer Miguel Santos Caruso in Verbindung gesetzt, zunächst mit dem angeblichen Ziel, Geld in Paraguay zu investieren. Bei einem Treffen hätte man Santos Caruso dann eine Menge Dollarscheine gezeigt, die überfärbt waren. Mit einer Chemikalie hätten die Betrüger die Geldscheine gereinigt. Ein Test bei einer Wechselstube hätte bewiesen, dass die Scheine echt waren. Die vermutlichen Betrüger erklärten, sie hätten 10 Millionen Dollar in überfärbten Scheinen. Santos Caruso sollte ihnen 200 tausend Dollar geben um die Reinigungs-Chemikalie zu kaufen und die Reinigung vorzunehmen. Im Gegenzug könne er einen Teil der 10 Millionen behalten. Santos Caruso ging zum Schein auf den Handel ein, brachte aber beim nächsten Treffen die Polizei mit, die einen der Betrüger verhaften konnte. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, es werde in zwei Richtungen ermittelt. Falls die Betrüger tatsächlich über 10 Millionen Dollar in bar verfügen, wird der Fall auf Geldwäsche untersucht. Falls nicht, müssen sie sich wegen versuchten Betrugs verantworten. Bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung des Haitianers wurden bisher 140 tausend US-Dollar gefunden. (La Nación)

 

Asunción: Polizei nimmt Stellung zu Falschgeld-Gerüchten. Der Chef der Polizeiabteilung für Wirtschaftsdelikte, Walter Cardozo, hat sich zu Gerüchten über den Umlauf von gefälschten 100 tausend Guaraní-Scheinen geäußert. Im Gespräch mit ABC Color sagte Cardozo, es seien zwar immer gefälschte Geldscheine im Umlauf, aber die Menge sei relativ gering. Die Meldung, die über die sozialen Medien verbreitet werde, stamme jedenfalls nicht von der Zentralbank. Über WhatsApp-Gruppen war die Rede von gefälschten Geldscheinen der Serie F, die mit der Seriennummer 433 enden. Der Polizist wies darauf hin, dass man gefälschte 100 tausend Guaraní-Scheine oft an dem aufliegenden Druck erkennen könne. Außerdem könne man am Wasserzeichen und am Sicherheitsstreifen erkennen, ob ein Geldschein echt sei. (ABC Color)

Asunción: Diskussion im Kongress um Freundschaftsabkommen mit dem Iran. Der Kongresspräsident Fernando Lugo hat gestern in den Kongress ein Projekt eingebracht, das die Schaffung einer Parlamentskommission zur Freundschaft zwischen Paraguay und dem Iran vorsieht. Der Vorschlag wurde im Senat heftig diskutiert. Gegner des Projektes führten an, dass der Iran ein Nuklearprogramm unterhält und immer wieder damit gedroht hat, Israel zu zerstören. Um eine Abstimmungsniederlage zu vermeiden, vertagte Lugo die Abstimmung auf einen späteren Zeitpunkt. (ABC Color)

Asunción: Heute Nacht werden die zwei Mautstationen auf den Fernstraßen 2 und 7 offiziell an Privatfirmen übergeben. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft übernimmt ein Konsortium aus Privatfirmen das Kassieren der Mautgebühren mit der Auflage, die Fernstraßen auf einer Länge von 142 Kilometern auf 4 Spuren auszubauen. Zu dem Konsortium gehören die paraguayische Firma „Ocho A“, „Mota Engil“ aus Portugal, sowie Sacyr aus Spanien. Ein weiteres Teilstück der Fernstraße 7, zwischen dem Städtchen Caaguazú und Minga Guazú, wird von der Firma „Tapé Porá“ auf 4 Fahrspuren ausgebaut. Es wird erwartet, dass diese Arbeiten Ende 2018 abgeschlossen werden. (ABC Color)

Asunción: Staatliches Suchtzentrum bekommt mehr Geld. Das sei Dank einer Anpassung des Haushaltsplanes möglich geworden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay. Das Nationale Zentrum für Suchtkontrolle, CNCA untersteht dem Gesundheitsministerium. Der Senat hatte am Donnerstag im Zuge mehrerer Haushaltserweiterungen unter anderem bestimmt, dem Zentrum rund 3,4 Milliarden Guaraníes zukommen zu lassen. Dadurch kann die Zahl der Plätze für Suchtkranke von derzeit 30 Plätzen auf 45 erhöht werden. Personen, die an bestimmten Süchten leiden, können im CNCA eine Entgiftungs-Kur machen, – und das mit Unterstützung von Psychologen, Psychiatern, Frauenärzten und Krankenpflegepersonal. (IP-Paraguay/ABC Color)
 
Asunción: Latam nimmt Stellung zu Vorwürfen von Pilotin. Die Fluggesellschaft Latam hat auf die Vorwürfe der Pilotin Letizia Ruíz mit einer Pressemeldung reagiert. Ruíz war in dieser Woche an die Presse gegangen, nachdem sie ihren Beruf wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgegeben hatte. Sie sei als Frau übervorteilt und sexuell und verbal belästigt worden, sagte sie. Das Unternehmen nehme diese Vorwürfe sehr ernst und werde dem nachgehen, zitiert die Online-Zeitschrift „5 Días“ das Unternehmen. Man werde keine diskriminierenden Praktiken in dem Unternehmen dulden, – bei den Untersuchungen würde man auf Diskretion achten, gab Latam bekannt. Ruíz hatte vor 22 Jahren als Flugbegleiterin bei der damaligen Fluggesellschaft Lapsa angefangen. Nachdem sie nebenbei in 3 Jahren ihren Pilotenschein gemacht hatte, wurde sie der erste paraguayische weibliche Flugkapitän. (5días)

Coronel Bogado, Süd-Itapúa: Ziegelherstellung mit Lehm aus Naturpark von Yacyretá. Die Staatsanwaltschaft untersucht einen Fall, bei dem es im Schutzgebiet Aguapey am Paraná zu Verstößen gegen die Umwelt gekommen ist. Wie die Zeitung ABC-Color berichtet, wurden der Unternehmer Carlos Karajallo und sein Baggerführer festgenommen. Auch der Bagger, mit dem Lehm in der Naturreserve abgebaut wurde, wurde beschlagnahmt. Der Lehm diente der Ziegelherstellung. Bei der Vernehmung auf dem Polizeirevier gab Karajallo an, dass er schon seit 15 Jahren Lehm aus dem Naturpark fördert. Er erinnerte daran, dass 2002 das ganze Gebiet Aguapey von Yacyretá enteignet worden war. Hunderte Ziegelhersteller mussten umsiedeln oder wurden arbeitslos. Noch gibt es 60 Betriebe in der Gegend, die mehr als eine Million Ziegeln im Monat produzieren. Von dem Wirtschaftszweig leben etwa 400 Familien. (abc.com.py, wochenblatt.cc)

Asunción: Die Investitionen aus dem Ausland sind im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Die Zentralbank hat auf ihrer Internetseite einen Bericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass das Kapital aus dem Ausland sich 2016 um 320 Millionen US-Dollar erhöht hat. So erwirtschafteten Unternehmen aus dem Ausland in Paraguay Gewinne in Höhe von mehr als 900 Millionen Dollar und zogen von diesen Gewinnen 800 Millionen ab. Weitere 250 Millionen Dollar wurden direkt aus dem Ausland in Form von Investitionen ins Land gebracht. Der größte Investor in Paraguay ist Brasilien, gefolgt von den USA, Spanien und Argentinien. Es gibt im Land fast 300 Unternehmen mit Kapital aus dem Ausland. Besonders investitionsfreudig sind Unternehmen in den Bereichen Ölherstellung und Telekommunikation. (Zentralbank)

Asunción: Von den ehemaligen Chacokriegskämpfern leben noch 240 Personen. Neben den ehemaligen Soldaten gehören dazu auch Krankenschwestern, die im Krieg medizinische Dienste leisteten, berichtet die Zeitung ABC-Color. Zwischen 1932 und 1935 waren insgesamt 120 tausend Soldaten und Krankenschwestern in den Krieg eingezogen worden. Die noch lebenden Veteranen sind inzwischen 100 Jahre oder älter. Sie erhalten vom Staat eine Rente in Höhe von 5,7 Millionen Guaraníes und sind krankenversichert. Auch die Erben von inzwischen verstorbenen Chacokriegsveteranen erhalten eine Rente vom Staat. (ABC Color)

Asunción-Rom: Der Vatikan soll im November zwei Geschenke von Paraguay erhalten. Wie das Außenministerium berichtet, soll im Garten des Vatikan ein Mosaik der Jungfrau von Caacupé erstellt werden. Das Mosaik soll 1 Meter 70 mal 1 Meter 20 groß sein und von einem italienischen Künstler angefertigt werden. Es ist ein privates Geschenk des paraguayischen Botschafters beim Heiligen Stuhl. Außerdem sollen im Garten des Vatikan zwei Lapacho-Bäume gepflanzt werden. Die Lapacho-Bäume sollen in den Farben der päpstlichen Flagge, Gelb und Weiß, blühen. Sie sind ein Geschenk einer Diözese von Caacupé. Die Geschenke sollen Papst Franziskus übergeben werden, wenn am 7. November der Erzbischof von Asunción, Edmundo Valenzuela, den Vatikan besucht. (mre.gov.py)