Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 31. August 2017

Asunción: Die Gouverneure der 17 Departamente haben sich gestern im Finanzministerium getroffen, um über den Haushaltsplan 2018 zu beraten. Darüber berichtet die Zeitung ABC Color. Der Vizeminister für Finanzverwaltung erklärte, die Budgets der Departamentsverwaltungen sollten nicht gekürzt werden. Allerdings würden innerhalb der Kostenvoranschläge Änderungen vorgenommen. Beispielsweise sollten Rubriken wie der Kauf von Uniformen, von Karten für Veranstaltungen oder von Terminplanern für die Angestellten gestrichen werden. Stattdessen sollte mehr Geld für das Schülerfrühstück an staatlichen Schulen ausgegeben werden. Der Präsident des Gouverneursrates, Derlis Maidana sagte, im Grund genommen seien die Departamentsverwaltungen mit dem Haushaltsplan einverstanden. Der Haushaltsplan für das kommende Jahr muss morgen (Freitag) vom Finanzministerium an den Kongress zur Abstimmung weitergeleitet werden. (ABC Color)

 

Asunción: Paraguay will sich gemeinsam mit Uruguay und Argentinien um die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2030 bewerben. Das kündigte Staatspräsident Horacio Cartes heute auf seinem Twitter-Account an. Cartes schrieb, mit den Präsidenten von Uruguay und Argentinien sei man sich über die Bewerbung einig. Der Leiter der südamerikanischen Fußballvereinigung Conmebol, Alejandro Domínguez hatte zu dem Thema heute ein Treffen mit dem Staatspräsidenten. Wie die Zeitschrift ABC Color berichtet, könnten Uruguay und Paraguay jeweils drei Austragungsorte bereitstellen, und Argentinien sechs. Bisher hat es nur eine Weltmeisterschaft gegeben, die von mehr als einem Land ausgetragen wird, nämlich Japan und Südkorea 2002. Für 2026 bewerben sich Kanada, die USA und Mexiko gemeinsam. Eine Weltmeisterschaft im Jahr 2030 in Uruguay hätte auch Symbolcharakter: In Uruguay fand 100 Jahre davor, im Jahr 1930, die erste Fußball-Weltmeisterschaft statt. (ABC Color)

Asunción: Das Kultussekretariat hat 4 typisch paraguayische Gerichte zum immateriellen Kulturerbe von Paraguay erklärt. Das sind laut Resolution des Sekretatiates SNC der Locro-Eintopf, der Jopará, das Vorí-Vorí und die Sopa Paraguaya, die wohl die einzige Suppe sein dürfte, die in Wirklichkeit ein Gebäck ist. Der Leiter des Kultussekretariates, Minister Fernando Griffith sagte gegenüber Radio Nacional von Paraguay, die Resolution sei Teil eines Prozesses, in dem man versucht, die paraguayische Kultur und Identität gerade auch in der paraguayischen Küche zu entdecken und zu stärken. Man sei dabei, bei noch weiteren Gerichten die bürokratischen Schritte zu gehen, um sie zum immateriellen Kulturerbe erklären zu lassen. Als immaterielles Kulturgut werden kulturelle Ausdrucksformen bezeichnet, die unmittelbar von menschlichem Wissen und Können getragen, von Generation zu Generation weitervermittelt und stetig neu geschaffen und verändert werden, daher nicht materiell und somit nicht anfassbar sind. Kurz ein Blick auf die nun typisch paraguayischen immateriellen Kulturgüter der paraguayischen Küche: Der Locro ist ein herzhafter dicker Eintopf, der in vielen Ländern Südamerikas beliebt ist. Die Hauptzutaten sind Mais, Fleisch und Gemüse. Der Jopará ist eine Locrovariante, wo noch Bohnen dazu gegeben werden. Vorí-Vorí ist ein Suppengericht mit Bällchen aus Maismehl und Käse. Am bekanntesten ist das Vorí-Vorí de Gallina, Maizmehlbällchen in Hühnersuppe. (IP-Py, comidastipicasparaguay, Duden, Wikipedia)

Manitoba: Gestern Abend ist in der Kolonie Manitoba, im Distrikt Tacuatí, Departament San Pedro ein junges Ehepaar zuhause überfallen worden. Darüber berichtet heute die Zeitung Ultima Hora. Demzufolge wurden Cornelius Peters und seine Ehefrau Anna Friesen, von fünf Unbekannten in ihrem Haus überrascht. Die bewaffneten Eindringlinge raubten Geld und persönliche Dokumente, nachdem sie durch ein Fenster ins Haus gekommen waren. Keinem der Opfer wurde Gewalt angetan. Nach dem Überfall meldeten sie die Tat der Polizei, die wiederum die Staatsanwaltschaft involvierte. Die gemeinsamen Einsatzkräfte sind mit vor Ort. (UH, Woblatt)

Encarnación/Posadas: Die Einkäufe argentinischer Landesbewohner in Paraguay, vor allem in Encarnación, haben den Preis des US-Dollar auf dem argentinischen Schwarzmarkt erneut ansteigen lassen. Laut Angaben der argentinischen Zeitung „El Cronista“ hätte es im Jahr 2015 8 Millionen Grenzüberquerungen von Posadas nach Encarnación gegeben. Im Jahr 2016 seien es bereits 12 Millionen gewesen, und im laufenden Jahr steige die Zahl der Einkaufstouristen immer noch. Die argentinischen Kunden kämen vor allem nach Paraguay, um hier zu tanken, es würden aber auch viele andere Einkäufe gemacht. Durch die vielen Einkäufe sitzen manche paraguayischen Wechselstuben jetzt auf großen Mengen argentinischer Pesos, die sie zum Teil auf dem Schwarzmarkt im Nachbarland in Dollars umtauschen. Dadurch ist der Schwarzmarkt-Dollar, auch „Dólar Blue“ genannt, angestiegen. (El Cronista)

Fernando de la Mora: Polizei beschlagnahmt illegal importierte Tomaten. Während eines Einsatzes auf der Straße Mariscal Estigarribia nahm die Polizei 4 tausend Kilogramm Tomaten an sich, die am Straßenrand vermutlich zum Verkauf in Kisten standen, berichtet die Zeitung Ultima Hora. Beamte des Senave und der Zoll-Sonderinspektion Detave stellten nach eingehender Prüfung fest, dass die Ware vermutlich aus Brasilien ins Land gebracht wurden. Nachdem die Regierung im Juli nach dem Frost den Import von Tomaten vorübergehend erlaubt hatte, war erst vor wenigen Tagen wieder ein Importverbot in Kraft getreten, weil es inzwischen wieder genügend Tomaten aus lokaler Produktion auf dem Markt gibt. (UH)

Asuncion: Hooligans erhalten Haftstrafen zwischen 20 und 25 Jahren. Das Berufungsgericht hat die hohen Haftstrafen aus der ersten Verhandlung gegen 3 Fußballfans des Clubs Olimpia bestätigt, wie die Zeitung ABC-Color schrieb. Teresio Gaona Casco wurde zu 25 Jahren Haft verurteilt. Damacio Daniel Ragiani muss eine 23-jährige Haftstrafe absitzen. Federico Lorenzo Coronel, der dritte Angeklagte, verbringt 20 Jahre hinter Gitter. Alle drei Beschuldigten wurden für den Mord an den 17jährigen Alberto Fabian Valdez verurteilt. Die erste Gerichtsverhandlung hatte es am 3. November 2016 gegeben. Am 1. Februar 2013 war Valdez mit seinem Vetter in Itá unterwegs. Sie stießen mit Hooligans aus dem Club Olimpia zusammen. Es kam dabei zu einem starken Wortgefecht. Als sich die Beiden zurückzogen, liefen sie an einer Straßenecke drei mit Messern bewaffneten Männern in die Hände. Dem Verwandten des Opfers gelang die Flucht, Valdez wurde brutal ermordet. Tage nach dem Verbrechen konnte die Nationalpolizei alle drei Tatverdächtigen verhaften. (ABC-Color, Woblatt)

Asuncion: Stiefvater muss wegen Kindesmissbrauchs für 29 Jahre hinter Gitter. Das Berufungsgericht des Departaments Central bestätigte das Strafmaß von 22 Jahren Haft plus 7 Jahren Sicherheitsverwahrung gegen einen Vater, der seine 4 Stiefkinder im Alter von 11, 7, 4 und 2 Jahren missbraucht und dabei fotografiert hatte. Laut Angaben der Zeitung Ultima Hora lag dem Urteil ein medizinisches Gutachten zugrunde, das feststellt, dass der Mann im vollen Besitz seiner geistigen Fähigkeiten war, als er die Taten im März 2014 beging. Der Täter war von seiner Partnerin, der Mutter der Kinder angezeigt worden. Das Strafmaß ist die höchste Strafe, die bisher in Paraguay für Kindesmissbrauch verhängt wurde. Die Namen der Kinder und des Täters werden gemäß Artikel 29 des Gesetzes zum Schutz der Kinder nicht veröffentlicht. (UH)

Asunción: Morgen (Freitag) findet im Sheraton Hotel in Asunción die Messe „Education USA“ statt. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, werden sich dabei 16 Universitäten und andere Bildungseinrichtungen aus den Vereinigten Staaten vorstellen. Es ist das dritte Mal, dass die Messe in Asunción stattfindet. Sie richtet sich vor allem an Personen die an einem Studium, einem Aufbaustudium oder einem intensiven Englisch-Kurs interessiert sind. (ABC Color)