Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 31. Juli 2018

Asunción: Staatspräsident Cartes ist aus der Präsidentenresidenz „Mburuvichá Roga“ ausgezogen. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, erledigt Cartes seit gestern (Montag) seine Amtsgeschäfte von seinem Privathaus aus, während die offizielle Präsidentenwohnung für Mario Abdo Benítez und seine Familie hergerichtet wird. Vor zwei Monaten hatte Cartes bereits seine persönlichen Gegenstände aus „Mburuvichá Roga“ ausgeräumt, verwendete das Gebäude aber noch für den Empfang von Besuchern. „Mburuvichá Roga“ bedeutet „das Haus des Chefs“. Das Gebäude an der Asuncioner Straße Mariscal López wurde vor 120 Jahren gebaut und ist seit 1942 in Staatsbesitz. Es verfügt über einen 20 Hektar großen Garten, in dem sich unter anderem Sporteinrichtungen und ein Hubschrauberlandeplatz befinden. (ABC Color, Wikipedia)

 

Asunción: Die Oppositionsparteien bereiten ein Gesetzesprojekt zur Reform des Wahlgesetzes vor. Die Zeitung ABC Color berichtete, Efraín Alegre habe das Projekt in der vergangenen Woche im kleinen Kreis bereits vorgestellt. Vorgesehen ist unter anderem, die Wahl obligatorisch zu machen. Personen, die sich nicht an der Wahl beteiligen, sollen eine Geldstrafe erhalten, für 2 Jahre keine Anstellung bei Regierungsinstitutionen erhalten und keine staatlichen Mithilfen, wie zum Beispiel Tekoporã, erhalten. Vorgeschlagen wird auch, dass die Wähler auf ihrem Wahlzettel ihren Fingerabdruck abgeben. Das Gesetzesprojekt hat bisher die Unterstützung von PLRA und Frente Guasú. (ABC Color)

Asunción: Außenminister Eladio Loizaga hat den britischen Botschafter in Paraguay Matthew Hedges einbestellt. Laut ABC Color ging es um umstrittene Äußerungen des Diplomaten über die Freilassung der Personen, die in das Massaker von Curuguaty verwickelt waren. Hedges hatte auf Twitter ein Foto von einem der Freigelassenen veröffentlicht, mit dem Kommentar „Wie schön ist das Lächeln der Freiheit“. Außenminister Loizaga habe den Botschafter wissen lassen, dass er sich keine Einmischung in interne Angelegenheiten Paraguays wünsche. Er glaube nicht, dass die Äußerung von Hedges die offizielle Position der britischen Regierung darstelle, so Loizaga. Ein Gericht hatte vor wenigen Tagen überraschend die 11 Personen freigelassen, die wegen des Massakers von Curuguatý in Haft saßen. Bei der bewaffneten Auseinandersetzung im Juni 2012 waren 6 Polizisten und 11 Bauern getötet worden. (ABC Color, Archiv ZP30)

Asunción: Wie steht es um die Chagas-Krankheit in Paraguay? Das wollen Experten der panamerikanischen Gesundheitsorganisation OPS herausfinden, wenn sie ab heute Paraguay besuchen. Untersucht werden soll nach Angaben von IP-Paraguay, wie weit die Krankheit derzeit verbreitet ist und was zur Vorbeugung getan wird. Dazu werden die Experten Dörfer und Siedlungen in Presidente Hayes und Boquerón machen. Am Ende werden sie einen Bericht mit Empfehlungen für das paraguayische Gesundheitsministerium verfassen. Die Krankheit ist in Südamerika weit verbreitet. 2016 anerkannte die Organisation nach einer Bewertung der Lage, dass Paraguay es besonders im Chaco geschafft hatte die Übertragung der Krankheit zu unterbinden. Chagas ist eine durch Parasiten verursachte Krankheit. Der einzellige Parasit zirkuliert zwischen blutsaugenden Raubwanzen und einer Vielzahl von Säugetierarten einschließlich Haustieren, vor allem in prekären Siedlungen und Wohnungen, wo es an Hygiene mangelt. Auf Menschen wird er durch Raubwanzen übertragen, die wir hier oft einfach Blutsauger nennen. Der Parasit kann sich unbemerkt jahre- bis jahrzehntelang im Körper aufhalten. Er beeinträchtigt langfristig das Herz und den Verdauungsapparat. Einen zugelassenen Impfstoff gegen die Chagas-Krankheit gibt es bislang nicht. In Paraguay ist die Behörde zur Bekämpfung des Sumpffiebers oder Malaria, Senepa auch für Maßnahmen gegen die Chagas-Krankheit zuständig. Diese bestehen vor allem darin, die Überträger-Insekten zu bekämpfen. (IP-Paraguay/Wikipedia)

Asunción-Montevideo: Die paraguayischen Reedereien nutzen wieder vermehrt den Hafen von Buenos Aires für ihre Exporte. Wie die uruguayische Zeitung „El Observador“ berichtet, sind im ersten Halbjahr in Buenos Aires vier mal so viele paraguayische Container abgefertigt worden wie im ersten Halbjahr 2017. Gleichzeitig sank der Umsatz mit paraguayischen Containern in Montevideo um ein Drittel. Die Situation habe sich mit der Regierung von Mauricio Macri geändert, schreibt das Blatt. Während der Regierungszeit von Christina Kirchner hätten die argentinischen Behörden starke Kontrollen durchgeführt und Restriktionen eingesetzt. Macri habe dagegen auf die wirtschaftliche Offenheit gesetzt. Gleichzeitig hätten die uruguayischen Häfen es nicht geschafft, Schiffe aus Paraguay schnell abzufertigen. So habe zum Beispiel ein Barkassenverbund aus Paraguay 15 Tage lang vor Montevideo warten müssen. (el Observador)

Asunción: In Paraguay stillen weniger Mütter ihr Baby als in den meisten anderen Ländern der Region. Laut Daten des Gesundheitsministeriums kommt nur ein Drittel aller Neugeborenen in Paraguay in den Genuss der gesunden Muttermilch. – Obwohl sich die Zahl im letzten Jahr leicht erhöht hat. Ob ein Kind gestillt wird oder nicht, wirke sich direkt auf die Gesundheit des Neugeborenen aus, mahnt das Ministerium. Denn die Muttermilch liefert die wertvollsten Nährstoffe zur Stärkung des Immunsystems. Um langfristig die Gesundheit bei Kindern zu fördern sei es daher notwendig, junge Mütter besser zu beraten. Dafür müsse wiederum das Personal auf den Krankenstationen besser geschult sein, sagte María Ángeles Acosta, die im Ministerium ein Still-Förderprogramm auf Landesebene zuständig ist, im Interview mit Última Hora. Für Neugeborene sei es wichtig, dass sie in den ersten 6 Lebensmonaten voll gestillt werden, ohne Zufütterung, mahnt die Expertin. (Última Hora)

Juan Manuel Frutos, ehemals Campo Nueve: Körper von verschwundenem Schatzsucher gefunden. Der 72 jährige hatte in der vorigen Woche zusammen mit einem Helfer in der verlassenen Gegend nach einem Schatz gesucht, und dachte mit einem Metallrohr genügend Sicherheit in einem selbstgegrabenen Loch zu haben. Da gleich ein Bach angrenzt, gab es einen unvorhergesehenen Wassereinbruch. Seither wurde mit schwerem Gerät unter den Erdmassen nach dem Mann gesucht. Am Wochenende fanden Feuerwehrleute den Körper. Der Mann war nach Angaben des zuständigen Gerichtsmediziners erstickt. (Última Hora/Wochenblatt)

Curuguaty: Guaraní-Fußballerinnen werden für Silbermedaille geehrt. Das Team vom Verein Guaraní der Kolonie Fortuna im Departament Canindeyú war in Florida, in den USA, Zweiter im Jugend-Fußballturnier der Damen Copa Disney geworden, wie Última Hora berichtet. Im letzten Spiel hatten sie das Team South Orlando mit 3 zu 1 Toren besieht. Nach ihrer Rückkehr ehrte das Bürgermeisteramt von Curuguaty die Spielerinnen der Volksgruppe Ava Guaraní mit einem Empfang und einer Auszeichnung. Die Fußballerinnen hätten den Kulturaustausch im Ausland genossen, sagte der Trainer Antonio Vargas. Das Team hatte sich für die Teilnahme an dem Turnier in Florida qualifiziert, nachdem es ein Jugendturnier gewonnen hatte, dass die südamerikanische Fußballvereinigung Conmebol organisiert hatte. (Última Hora)

Tobatí: Die Stadtverwaltung von Tobatí hat die Buslinie „Villa Serrana“ geschlossen. Darüber berichtet ABC Color. Das Unternehmen habe seit seiner Gründung vor 21 Jahren keine Steuern an die Stadt gezahlt, hieß es zur Begründung. Die Busverbindung zwischen Tobatí und Asunción soll vorübergehend mit Fahrzeugen der Stadtverwaltung und mit Fahrzeugen von anderen Buslinien bedient werden. Der Eigentümer der Buslinie, der ehemalige Senator Julio Quiñónez sagte, man werde die Schließung respektieren und den Gerichtsprozess abwarten. Das Unternehmen habe seine Steuern bezahlt, allerdings nicht in Tobatí, sondern in Caacupé, wo die Firma ihren Hauptsitz hat. (ABC Color)