Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 31. März 2020

Ab heute gegen Abend gilt eine striktere Ausgangsbeschränkung in Boquerón. Das hat Kommissar Robinson Moudelle gegenüber Radio ZP-30 gesagt. In dem Interview betonte der Beamte vehement die Wichtigkeit, zuhause zu bleiben. Bis heute gegen Abend kann administrativen Tätigkeiten, wie etwa Gehaltszahlungen, noch nachgegangen werden. Ab dem Abend würden die Kontrollen strenger werden, so der Kommissar. Keiner darf auf den Straßen unterwegs sein. Ausgenommen sind die per Dekret festgelegten Sektoren. Vor allem Einreisen aus Asunción und dem Departament Central sollen in dieser Woche und auch in der Osterzeit verboten sein. Personen, die die Regeln nicht respektierten, könnten ihre Ostertage in einer Kommissariats-Zelle verbringen, sagte Moudelle.
Als Ausnahme erwähnte der Beamte etwa die Einkäufe von notwendigen Lebensmitteln. Einkäufe von Getränken und anderem, das nicht zu notwendigen Lebensmitteln gehört, sind demnach verboten. Zur Estanzia fahren dürfen nur diejenigen, die Lebensmittel liefern müssen. Es dürfe lediglich eine Person alleine fahren, im äußersten Fall dürfe eine Begleitperson mit, hieß es. Die Polizei werde mit ihren Kontrollen im Departament Boquerón unerbittlich sein, so der Kommissar. Abschließend bat der Kommissar darum, nicht mehr von sogenannten „Freunden“ um Gefallen gebeten zu werden, wie etwa Erlaubnis zu erteilen während der Ausgangssperre wo hinzufahren, was sonst verboten wäre. Das sei verboten, das sei eine Sache des Gewissens, so Kommissar Moudelle. (ZP-30)

Ein neuer Corona-Infizierter ist bestätigt worden. Wie IP Paraguay meldet, wurden gestern Proben von 68 Personen getestet, davon ergab eine einzige Probe positiv auf das Coronavirus. Dabei handelt es sich auf eine Person, die aus dem Ausland eingereist ist. Damit steigt die Gesamtzahl der Infizierten in Paraguay auf 65. Im Krankenhaus werden weiterhin lediglich 4 Personen behandelt, die anderen befinden sich isoliert in ihren Heimen. (IP Paraguay)

Protest der Bevölkerung trägt Frucht. Präsident Mario Abdo Benítez hat ein Gehaltslimit von 37 Millionen Guaraníes für Staatsbeamte angeordnet, wie die verschiedenen nationalen Medienunternehmen melden. Außerdem wird denjenigen Staatsangestellten 10 Prozent ihres Gehalts gekürzt, deren Einnahmen 5 Mindestgehälter übersteigen, und 20 Prozent, deren Einnahmen 10 Mindestgehälter übersteigen. Somit darf kein Angestellter oder Beamter des paraguayischen Staates mehr verdienen als der Präsident, nämlich 37 Millionen Guaraníes. Die Maßnahme gilt vorerst für die nächsten 3 Monate. Finanzminister Benigno López sagte, damit erhofft man sich Ersparnisse von bis zu 52 Millionen US-Dollar, die an den Gesundheitssektor umgeleitet werden sollen.
Die allgemeine Bevölkerung zeigte sich zufrieden mit dieser Ankündigung. Bei Angestellten der doppelstaatlichen Wasserkraftwerke Itaipú und Yacyretá, sowie bei Beamten der Justiz rief die Gehaltsgrenze jedoch Unmut hervor. Vom Obersten Gerichtshof wurde die Bitte an das Finanzministerium gerichtet, die Richter doch von den Maßnahmen auszunehmen. In den Medien kursierte zudem ein Bild eines Schreibens an den Itaipú-Direktor Ernst Bergen, unterschrieben von den Anführern von 5 Gewerkschaften von Itaipú-Angestellten. Darin drohten die Gewerkschaftler das Wasserkraftwerk zu stoppen, sollten ihre Gehälter angetastet werden. Daraufhin war die Staatsanwaltschaft eingeschaltet worden. Generalstaatsanwältin Sandra Quiñónez kündigte Ermittlungen an. In La Nación hieß es, das Schreiben sei noch nicht ein Offizielles gewesen und die offizielle Position der Gewerkschaften sei noch nicht definiert.
Außer den Gehaltsgrenzen wird nun auch eine Staatsreform von der Exekutive angestrebt. Zu dem Zweck sollen demnächst Gespräche mit allen Sektoren geführt werden um ein entsprechendes Projekt auszuarbeiten. Bereits heute soll damit begonnen werden, heißt es in Paragay.com. Eine erste Sitzung war für heute um 11 bei der Zentralbank anberaumt worden. Die Idee ist, die Reform bereits auf den staatlichen Haushaltsplan 2021 anzuwenden. Unter anderem wird geplant, eine Obergrenze für staatliche Gehälter vorzuschreiben und die Zahl der Funktionäre in den 3 Staatsgewalten zu reduzieren. Finanzminister López sagte, dies sei ein einzigartiger Moment, um tiefgreifende Maßnahmen zu ergreifen. Unter Anleitung der Abgeordneten Kattya González hatte eine größere Gruppe in Asunción seit Tagen von ihren Heimen aus für eine Staatsreform demonstriert. (Paraguay.com/ABCColor/LaNación)

Zentralbank senkt erneut den Leitzins. Zum dritten Mal innerhalb eines Monats, wie die Zeitung Última Hora berichtet. Die Zentralbank hatte gestern in einem Kommuniqué bekanntgegeben, dass der Leitzins um einen Prozentpunkt auf 2,25 Prozent runtergesetzt wird. Anfang des Monats hatte er noch bei 4 Prozent gelegen. Die Zentralbank korrigierte den Zinssatz am 13., 16., und 30 März, um die Wirtschaft zu stützen. Da sich aus dem Leitzins die anderen Zinssätze im Land ableiten, erhofft sich Zentralbankchef José Cantero mit dieser Maßnahme zwei Dinge: Zum einen die Sicherung der Liquidität von Unternehmen, und zum anderen einen schnellere Erholung der Wirtschaft nach der Corona-Krise. (Última Hora)

Ärztegewerkschaft fordert obligatorische vorsorgliche Quarantäne für Ärzte, die über 60 sind. Eine Gewerkschaftssprecherin äußerte im Interview mit ABC Cardinal ihre Sorge über die Mediziner, die zur Risikogruppe gehören und trotzdem im Schichtdienst arbeiten und Sprechstunden abhalten. In zahlreichen Krankenhäusern werde dieser Teil der Vorschriften vom Gesundheitsministerium nicht eingehalten, bedauerte die Ärztin. Die betreffenden Ärzte könnten in Krankenhäusern andere Arbeiten übernehmen, wo kein direkter Kontakt mit Patienten stattfindet, so der Vorschlag.

Das paraguayische Konsulat in Santa Cruz kümmert sich um paraguayische LKW-Fahrer. Diese wollten Ware aus Bolivien holen, bekommen aber keine Ware, weil in Bolivien die Fabriken wegen der Corona-Maßnahmen geschlossen sind. Ein Sprecher des paraguayischen Konsulats in der Stadt Santa Cruz de la Sierra sagte Reportern von Última Hora, die Fahrer sitzen nicht fest, sie müssten nur warten, bis sie Ware bekommen und laden können. Man habe sich mit den Unternehmen in Paraguay in Kontakt gesetzt, für die die Fahrer arbeiten. So konnte organisiert werden, wie die Fahrer in der Wartezeit mit dem Lebensnotwendigen versorgt werden. Die LKW-Fahrer hatten die Situation nicht kommen sehen, dass sie in dem Nachbarland vor verschlossenen Fabriktüren stehen würden. Paraguays Landesgrenzen sind bis zum 12. April geschlossen, – seit gestern auch für Paraguayer, die sich im Ausland aufhalten. (Última Hora)

Lebensmittel-Pakete statt Schülerfrühstück. Heute beginnt das Bildungsministerium in Asunción Lebensmittelpakete zu verteilen, die das Frühstück ersetzen sollen, das normalerweise zu Unterrichtszeiten an die Schüler verteilt wird. Das gab die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay bekannt. Bildungsminister Eduardo Petta betonte im Gespräch mit den Reportern, man werde bei der Verteilung einem strikten Plan folgen, bei dem es darum geht, Menschenansammlungen zu vermeiden.
Das soll so vonstattengehen: Die Schuldirektoren benachrichtigen die Eltern über die Uhrzeit, wann sie das Paket bei der Schule abholen können. Das wird sich alle 10 Tage wiederholen. Dort, wo die Lebensmittel verteilt werden, werden Feuerwehrleute die Räume desinfizieren, – Soldaten werden für einen geordneten Ablauf sorgen. Jedes Paket enthält 21 Grundnahrungsmittel, die für 10 Tage reichen sollen. Begonnen wird mit der Verteilung heute in 20 Schulen in dem Asuncioner Bereich Bañado Sur, am Paraguayfluss. In den nächsten Tagen sollen die Lebensmittelpakete in weiteren rund 140 Institutionen von Asunción, und danach auch ins Um- und Inland gebracht werden. Dort sind die Departaments-Regierungen und Bürgermeisterämter für die Verteilung der Schülerverpflegung zuständig. (IP-Paraguay)

Meteorologen erwarten eine mögliche Kaltfront für Donnerstag. Das geht aus einem Bericht der Meteorologiebehörde der Dinac hervor. Demnach könnte es ab Donnerstag etwas niedrigere Temperaturen geben. Als erstes würden davon die südlichen Departamente des Landes betroffen sein, hieß es. Ab Freitag könnten dann landesweit etwas frischere Morgen erwartet werden. (Última Hora)

Ronaldinho verliert bei Piki-Volley gegen Polizisten. Wie ABC Color berichtet, hat es in der Sonderhaftanstalt der Nationalpolizei ein kleines Fußvolleyballturnier gegeben. Ronaldinhos Partner war ein Polizeiwächter der Haftanstalt. Die Gegner 2 Polizisten, die dort aus verschiedenen Gründen inhaftiert sind. Die Polizisten siegten in 2 aufeinanderfolgenden Spielen gegen den ehemaligen Fußballstar und seinen Partner. (ABC Color)