Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 7. Mai 2020

Eine Sonderkommission soll künftig alle Einkäufe kontrollieren, die im Rahmen der Sanitär-Maßnahmen gegen Covid-19 vorgenommen werden. Das gab Staatspräsident Mario Abdo Benítez gestern Abend bekannt. Er stellte dabei die „Sonderkommission für die Aufsicht und Kontrolle von Covid-19-Einkäufen“ vor, wie IP-Paraguay berichtet. Sie stellt sich zusammen aus Vertretern der Antikorruptions-Behörde, der Antidrogenbehörde und des technischen Planungssekretariates, sowie jeweils einem Vertreter des Finanzministeriums und der Rechnungsprüfungsbehörde. Geleitet wird die Sonderkommission von Arnaldo Guizzio, – dem Vorsitzenden der Antidrogenbehörde Senad mit Ministerstatus. Unter seiner Führung soll die neue Kommission festhalten, wohin genau die 1,6 Milliarden Dollar fließen, die der Staat als Kredit aus dem Ausland zur Bekämpfung des Corona-Virus bekommt. (IP-Paraguay/ABC Color) 

Im Hafen von Encarnación sind große Mengen Pflanzenschutzmittel gestohlen worden. Wie „Cinco Días“ berichtet, sind aus einem Lagerraum der Hafen- und Schifffahrtsverwaltung fast 1 tausend Beutel Chemikalien im Wert von 390 Millionen Guaranies gestohlen worden. Die Pflanzenschutzmittel waren bereits in sozialen Netzwerken zum Kauf angeboten worden. Die Staatsanwaltschaft untersucht die Videoaufnahmen von Überwachungskameras aus dem Lagerraum. (Cinco Días)

Dürre bedroht Mais- und Sojaernte. Wie die Zeitung „Cinco Días“ berichtet, befürchten Bauern in Ost-Paraguay den Verlust ihrer Winteraussaat in diesem Jahr. Vertreter der Vereinigung von Produktionsgremien in Alto Paraná sagten, bei ihnen sei die Spätaussaat der Soja, die sogenannte Zafriña, bereits verloren. Man hoffe noch auf Regen für die nächste Woche, um die Maisernte retten zu können. In Caaguazú rechnen die Bauern noch mit einer Ernte, allerdings mit geringeren Erträgen als in anderen Jahren. In San Pedro, im Landkreis Tacuatí dagegen, hoffen die Bauern darauf, ihre Pflanzungen mit Hilfe von künstlicher Bewässerung durchbringen zu können. Die Regierung hat in den letzten Jahren dort 17 Brunnen bohren lassen, deren Wasser Landwirte zur Bewässerung nutzen können, wenn sie weniger als 20 Hektar bewirtschaften. (Cinco Días)

Regierung zieht positives Fazit aus 8 Wochen Quarantäne. Nach einem Treffen von Vertretern der drei Staatsgewalten Judikative, Exekutive und Legislative, traten mehrere Minister gestern auf einer Pressekonferenz vors Mikrophon. Gesundheitsminister Julio Mazzoleni dankte Politikern und der Landesbevölkerung im Allgemeinen für die starke Unterstützung während der nun 8 Wochen dauernden Quarantäne. Sie habe geholfen, Zeit zu gewinnen, um das Gesundheitssystem zu organisieren und zu verbessern, bevor sich das Virus stark ausbreitet.
Die Ministerin für Industrie und Handel, Liz Cramer, sagte, 58 Prozent der Unternehmen könnten seit Montag wieder in Betrieb gehen. Man arbeite aber noch einer schnellen Lösung für den Handelssektor in den Grenzstädten. Dieser war mit der Schließung der Landesgrenzen im März zum Erliegen gekommen. Finanzminister Benigno López, berichtete von den Finanzmitteln, die über verschiedene Hilfsprogramme an 2.Millionen 600 Tausend Paraguayer verteilt werden. Derzeit arbeite man im Finanzministerium an den Plänen zum Wiederaufbau der Wirtschaft. Der Minister ließ durchblicken, dass diese schon in der nächsten Woche vorliegen könnten. (IP-Paraguay)

Ratingagentur Standard and Poor’s belässt die Bewertung der paraguayischen Wirtschaft bei „BB“. Das geht aus dem Bericht hervor, den die Agentur in dieser Woche veröffentlicht hat. Damit bleibt Paraguay nach wie vor auf einer Stufe unter dem sogenannten „Investment Grade“, der den Zugang zu Kapitalmärkten erleichtern würde.
Laut der Einschätzung der Ratingagentur wird die paraguayische Wirtschaft in diesem Jahr um 2,5 Prozent schrumpfen, im kommenden Jahr aber um mehr als 4 Prozent wachsen. Die Wirtschaftsfachleute sehen als Schwachpunkte in der paraguayischen Wirtschaft, dass Regierungsinstitutionen schwach sind, dass das pro-Kopf-Einkommen generell niedrig ist, und dass die Wirtschaft zum großen Teil vom US-Dollar abhängig ist. (ABC Color, www.standardandpoors.com)

LKW mit angeblicher Schmuggelware wird beschlagnahmt. Ein Lastwagen aus Brasilien mit mutmaßlicher Schmuggelware wurde in der Gegend von Puerto Indio, im Departament Alto Paraná, festgenommen. So schreibt die Zeitung Última Hora. Die 44-jährige Frau, die den Lastwagen fuhr und der auch das Fahrzeug gehört, wurde als Sandra María Dalpiva identifiziert. Sie habe den Behörden mitgeteilt, dass der Lastwagen leer sei. Diese überprüften das Fahrzeug und fanden 64 Kisten mit Plastikgegenständen, deren Wert etwa 15 Tausend US-Dollar betragen würde. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Verhaftung der Frau und die Übergabe des Lastwagens und der Waren an das Hauptquartier der Staatsanwaltschaft in Alto Paraná an. (Última Hora)

Personentransport für die Helden in Weiß. Drei Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um das Projekt «Trasladando Heroes de Blanco» zu schaffen. Laut der Zeitung La Nación geht es hier um eine Flotte von 15 neuen Autos, die dem Gesundheitsministerium zum Transport von Ärzten und Krankenschwestern zur Verfügung gestellt wurden. Die Firmen Perfecta Automotores, Seguros Mapfre und Puma Energy haben diese Autos ausgeliefert, damit ein sicherer Transfer des Gesundheitspersonals zur Bekämpfung des Coronavirus vorgesehen ist. Sie werden 24 Stunden lang für das Gesundheitspersonal verfügbar sein, das für die Covid-19-Pandemie arbeitet, wurde vom Unternehmen erklärt. Der Service sei völlig kostenlos. Dem Gesundheitspersonal, das während dieser Pandemie arbeitet, soll Sicherheit in seiner Mobilität gegeben werden, heißt es in der Erklärung. (La Nación)

Die medizinischen Fakultäten planen die Schaffung einer «Universitäts-Gesundheitsarmee». Die Union der privaten medizinischen Fakultäten von Paraguay hat den Behörden das Projekt der «Universitäts-Gesundheitsarmee» vorgeschlagen, das die Teilnahme von Medizinstudenten an verschiedenen Aufgaben vorsieht, um einen Beitrag zum Kampf gegen Covid-19 und zu leisten. Wie die Zeitung Hoy schreibt, würde dieses Projekt erlauben, ihre akademische Ausbildung fortzusetzen. Hier wird ein ausgearbeiteter Strategieplan präsentiert, der aus einer interinstitutionellen Allianz mit dem Gesundheitsministerium besteht, um mehr als Eintausend Medizin-Studenten aus den letzten Studien-Jahren zu unterstützen. Auf diese Weise könnten diese Studenten der Medizinkurse ihre Praktiken im Rahmen eines speziell für diese Situation vorbereiteten Programms durch kurze Schichten fortsetzen.
Die Union der privaten medizinischen Fakultäten von Paraguay besteht aus folgenden Universitäten: Universidad Privada del Este, Uninorte, Universidad del Pacífico, Universidad Leonardo da Vinci, Uninter, UPAP, Universidad Sudamericana und Universidad Columbia. (HOY)

Paraguay versucht, neue Möglichkeiten für den Lebensmittelexport zu nutzen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur berichtet haben die Behörden des Außenministeriums und des Ministeriums für Landwirtschaft und Viehzucht am Mittwoch vereinbart, gemeinsam die Möglichkeiten für den Export von in Paraguay hergestellten Lebensmitteln zu finden, um die weltweite Nachfrage infolge der Covid-19-Pandemie zu nutzen. Außenminister Antonio Rivas erklärte, dass das Treffen dazu diente, Maßnahmen zur Identifizierung neuer Märkte und Exportgüter zu koordinieren. Es soll mit den Botschaften und Konsulate auf der ganzen Welt eine Marktstudie durchgeführt werden, um herauszufinden, was in diese Länder exportiert werden soll, abgesehen von dem, das bereits versendet wird. Nach Angaben der Exekutivbehörden wird die koordinierte Arbeit auch dazu dienen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Ressourcen Paraguays zu nutzen, die das Land als ein «Lebensmittel-Versorgungszentrum für die Welt» positionieren können. (IP-Paraguay)

Virtuelle Gespräche über Geschichte, Epidemien und Pandemien in Paraguay. An diesem Donnerstag, dem 7. Mai, beginnt das erste von drei Gesprächen zum Haupttehma «Geschichte, Epidemien und Pandemien in Paraguay». Laut IP-Paraguay geht es darum, über die in der Vergangenheit im Land aufgetretenen Epidemien nachzudenken und die Herausforderungen von Covid-19 zu verstehen. Drei prominente Historiker sind Teil dieser Programme, und zwar sind es Mitglieder des paraguayischen Komitees für Geschichtswissenschaften: Ana Barreto Valinotti, David Velázquez Seiferheld und Herib Caballero Campos. Die organisierenden Institutionen dieser Gespräche sind das Centro Cultural Paraguayo Americano CCPA und das Paraguayische Komitee für Geschichtswissenschaften. Die Gespräche können über Facebook Live vom CCPA-Account verfolgt werden. Das erste Gespräch findet heute den 7. Mai um 19 Uhr statt. Heute mit dem Thema: „Der Dreibund-Krieg und seine Krankheiten: Ein Blick auf Staatsmanagement und soziales Verhalten“; von Ana Barreto Valinotti. (IP-Paraguay)