Morgennachrichten von Radio ZP-30 am 23. Januar 2017

Asunción: In Paraguay erlebt jedes sechste von 10 Kindern Gewalt. Die Gewalttat wird meist von jemand aus dem nahen Umfeld des Kindes verursacht. Das geht aus Daten des Koordinationsbüros für die Rechte des Kindes und Teenagers, CDIA, hervor. Bei der Gewalt gegen das Kind gibt es keine soziale Grenzen. Es handele sich dabei um eine kulturell akzeptiere Handlung, sagt CDIA. Das Netzwerk macht sich momentan besonders stark gegen die unter „Criadazgo“ bekannte Situation von Kindern. Criadazgo bezieht sich auf Kinder aus sozial schwachen Familien, die von sozial stärkeren Familien aufgenommen werden, um es angeblich besser zu haben. Die Kinder müssen als Gegenleistung normalerweise wie eine Angestellte im Haushalt mithelfen. Für das CDIA ist der Criadazgo eine der schlimmsten Arten von moderner Sklavenhaltung. (LA NACION)

Asunción: Die Mittelstufe reduziert das Risiko, arm zu leben. Diese Feststellung macht eine wissenschaftliche Studie über den Einfluss einer besseren Bildung im Leben der paraguayischen Bevölkerung. Daraus geht hervor, dass eine direkte Beziehung zwischen der Schulbildung und dem Gehalt besteht. Personen mit einem Sekundarschulabschluss hätten bessere Gehälter, besagt die Untersuchung. Demnach steigt das Gehalt mit jedem Jahr Studium mehr um 7,3%. Das Risiko, in armen Verhältnissen zu leben, liege bei den Personen mit 6 Jahren Bildung bei 24% und bei Personen mit 12 Jahren Schulbildung bei 3,8%, heißt es. Für die Studie waren die Daten aus der Volkszählung 2005, 2008 und 2011 untersucht und mit den demographischen Daten verglichen worden. Erfasst wurden bei der Analyse Personen zwischen 18 und 65 Jahren. Dabei entdeckten die Wissenschaftler auch wesentliche Differenzen in den Gehältern zwischen ländlichen und städtischen Zonen sowie zwischen Männern und Frauen. (ABC)

Asunción: Paraguay will die Stevia-Produktion in der Welt anführen. Das Ziel sei, bis 2030 China vom ersten Platz der weltweiten Steviaproduktion zu verdrängen, sagt der Präsident der paraguayischen Stevia-Kammer, Juan Baroza. Um dieses Ziel zu erreichen, sei vorgesehen, auf insgesamt 50 tausend Hektar den Süßstoff zu produzieren. Die Initiative werde von dem Landwirtschaftsministerium unterstützt. Zurzeit werden in Paraguay 1 tausend 500 Hektar mit Stevia bepflanzt. Die Ausweitung der Anbaufläche soll mit Hilfe nationaler und ausländischer Investoren erreicht werden. Auch ist die Gründung von Produktionskooperativen vorgesehen. (UH)